Autistisches Theater


Zur Zeit forsche ich an den Prinzipien des "autistischen Theaters". Dazu laufen mehrere Projekte und Kooperationen mit Künstlern unterschiedlicher Genres. Die Ergebnisse werden in schriftlicher Form dokumentiert. Daraus soll eine differenzierte Beschreibung mit Übungs- und Handlungsanweisungen entstehen.

Das autistische Theater ist eine Form des Theaters, das der Fantasie des Publikums einen größtmöglichen Raum erschließt. Es arbeitet mit minimalistischen Mitteln, verzichtet ganz oder teilweise auf Requisiten, setzt Worte und Sätze nur in den notwendigen Fällen ein und dann nur um bestimmte Stimmungen zu unterstützen. Es erfordert vom Schauspieler eine totale Identifikation mit der Rolle und der Situation, eine aktive innere Auseinandersetzung mit den Vorgängen und eine hohe körperliche und geistige Präsenz. Gedanken und Träume der Zuschauer werden ausgelöst und in eine fiktive Welt transportiert. Der Schauspieler macht immer etwas weniger als gerade von ihm verlangt wird, dadurch entsteht der „Fantasie-Raum“.

Der Fantasie-Raum ist der Raum in dem sich Künstler und Zuschauer gemeinsam hineinbegeben. Es entsteht eine gemeinsame Schwingung, die trotzdem individuelle Nuancen zulässt. Der Raum wird so groß, wie er von dem agierenden Künstler aus gehalten werden kann.